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Zur Ausrüstung des ambitionierten Minigolfspielers gehört ein Schläger und ein Sortiment an Bällen mit verschiedenen Eigenschaften.

Schlagstellung und Körperhaltung

Für ein erfolgreiches Minigolfspielen ist eine korrekte Körperhaltung, richtiger Griff des Schlägers und auch die Schlagstellung sehr wichtig. Ist der Ball auf der Piste abgelegt, gilt es, die richtige Schlagstellung einzunehmen.

Die Füsse bilden ein gleichschenkliges Dreieck zum Ball, wobei sie in paralleler Linie zur Schlagrichtung gestellt werden. Der Abstand von den Füssen zum Ball liegt zwischen 25 und 50 cm. Leicht nach vorne gebeugt kann möglichst senkrecht auf den Ball geblickt werden. So ist eine bestmögliche Kontrolle des Schlages möglich. 

Nun gilt es, den Schläger richtig im Griff zu haben. Häufige Griffarten sind der Faustgriff und der Zeigefingergriff:

Im Gegensatz zum Gross-Golf, wo beim Drive-Schlag die Schultern seitlich verschoben sind, befinden sich diese beim Minigolf in paralleler Linie zur Schlagrichtung. Die Ellenbogen etwas nach aussen richten, damit sie beim Schlagen nicht am Oberkörper anstellen und den Schlag verreissen. Der Schläger befindet sich hinter dem Ball und wird nach dem zielen fest gehalten.

Schlagausführung

Um den Ball mit der richtigen Schlagstärke zu spielen erfordert Erfahrung und Training. die Schlagausführung bleibt aber im wesentlichen die gleiche. Wenn die Schlagstellung eingenommen, das Ziel avisiert und der Schläger fest im Griff ist, kann der Schlag ausgeführt werden. Man holt etwas nach hinten aus und macht die Schlagbewegung nach vorne in Zielrichtung.

Während des ganzen Bewegungsablaufs ist stets darauf zu achten, dass die Augen auf den Ball gerichtet sind. So beugt man einem Nachschauen des Balles vor. Denn dadurch würde sich der Kopf reflexbedingt mitdrehen, was dann eine Nachrichtung der Halsmuskulatur zur Folge hätte und der Oberkörper mitdrehen würde. Solange man den Blick auf dem stehenden Ball hat, mag das Auge beim Abschlagen nicht mitfolgen, und der Kopf bleibt einfacher in ruhiger Position. Wenn die Augen mit dem Schläger mitlaufen, wird bei der Schlagabgabe der Blick auf den Ball geleitet. Die Gefahr, dem Ball nachzugucken mit folglichem Körperabdrehen ist dann sehr gross.

Es ist ganz wichtig, dass sich nur die Arme bewegen, solange der Ball nicht komplett vom Schläger abgegeben wurde. Deshalb ist es auch wichtig, den Schlag genug weit durchzuziehen, ohne abzubremsen. Durch das Abbremsen des Schlages kann man das Tempo nicht mehr unter Kontrolle halten. Dies ist aber sehr wichtig, um das Ballgefühl zu erhalten. Härtere und trägere Bälle lösen sich weniger schnell vom Schläger. Deshalb ist eine gerade geführte und durchgezogene Schlagausführung sehr wichtig.

Bandenspiel

Wenn Sie schon mal einem Minigolf-Clubspieler zugeschaut haben, ist Ihnen sicher aufgefallen, dass er auch bei geraden Bahnen indirekt über die Bande spielt. Damit lässt sich die gewollte Lauflinie des Balles besser treffen, weil man ein näheres Anspielziel, die Bande, avisieren kann. Dazu kommt noch ein Vorteil geometrischer Natur. Wenn man nicht ganz die beabsichtigte Richtung trifft, so hat dieser Fehler über die Bande bis zum Ziel eine kleinere Streuung, als wenn einem die gleiche Abweichung auf der direkten Linie passiert wäre. Zudem kommt, dass die Bahnen nicht ganz eben sind und meistens nach einer Seite ablaufen. Durch konzentriertes Training gilt es, diese Finessen in den Griff zu bekommen.

Effetschlag

Für technisch schwierige Bahnen wird der so genannte Effetschlag angewendet. Wer ihn beherrscht, hat in manchen Situationen die grösseren Einloch-Chancen. Unter einem Effetschlag versteht man, ähnlich wie beim Billard, das Anschneiden des Balles. Dabei wird der Ball absichtlich angerissen, entweder von oben nach unten (Ziehschnitt), oder von unten nach oben (Schiebeschnitt). Der Ball dreht sich dann um seine eigene Achse:

Die Absicht dabei ist, dem Ball durch einen ganz bestimmten Effet eine genauer zu berechnende Richtung zu geben, und zwar beim Rückprall von der Bande. Folgende Abbildung veranschaulicht den Unterschied:

Quelle: teilweise «Das grosse Bahnengolf Buch» von Mathias Kaiser (1981, Sport + Freizeit Verlag, ISBN 3-88759-027-9)