Material

Zur Ausrüstung des ambitionierten Minigolfspielers gehört ein Schläger und ein Sortiment an Bällen mit verschiedenen Eigenschaften.

Minigolfschläger

Beim Minigolf-Sport braucht man in der Regel Schläger in der Art, wie sie zum Putten (einlochen) im Gross-Golf verwendet werden. Es gibt verschiedene Arten von Schlägerköpfen – Hammerform, L-Form, abgerundete Bodenlinie oder gerade, usw.

Sie bestehen aus verschiedenen metallischen Materialien wie Stahl, Messing oder Aluminium. Fast alle Turnierschläger sind auf der Schlagseite mit einer Gummiauflage versehen. Dadurch wird erreicht, dass besonders härtere Bälle besser vom Schläger abfedern. Somit ist auch kein so starkes Ausholen nötig, was die Gefahr vom Verreissen der Schlagbewegung verringert. Auf diese Weise wird die Schlagausführung auch besser berechenbar. Die Gummiauflage bietet noch eine weitere Möglichkeit: Es lassen sich sogenannte Effet-Schläge durch das Anschneiden des Balles besser ausführen. Unter der benachbarten Rubrik «Schlagtechniken» wird mehr darüber erklärt.

Es wird auch darauf geachtet, dass der Schlägerkopf nicht glänzend ist und Sonne und Licht in störender Weise reflektiert. Deshalb sind viele schwarz und matt lackiert. Es hilft auch, die Oberfläche mit einem matten Klebeband abzukleben. Auf der Oberseite befindet sich als Zielhilfe eine oder zwei gerade Linien. Damit der Schläger gut in der Hand liegt, bietet sich an, den Griff mit einem Lederband zu umwickeln. Die Hände sollen auch bei nassem Wetter nicht abrutschen können.

Die Länge des Schaftes kann den Wünschen des Spielers angepasst werden. Durchschnittlich liegt sie bei 60 bis 80 cm. Das Gewicht, abhängig vom Material, beträgt 500 bis 800 Gramm. Preislich bewegen sie sich zwischen Fr. 100.– und Fr. 150.–.

Es gibt Turnierspieler, welche für den Weitschlag ein separater Schläger verwenden. Dort wird der Ball ab einem Tee (Untersatz) über eine weitere Distanz in einen Endkreis gespielt. Diese Weitschlag-Schläger haben eine grössere Abschlagfläche und erhöhen die Treffsicherheit beim Abschlagen. zum Einlochen im Endkreis wird allerdings wieder der «normale» Schläger verwendet.

Minigolfbälle

Die grösste Vielfalt in Sachen Minigolf ist bei den Bällen anzutreffen. Ausser der Form unterscheiden sich die Minigolfbälle in allen Eigenschaften – Farbe, Gewicht, Oberfläche, Sprunghöhe, Elastizität und sogar die Grösse. Diese muss aber nach Turniervorschrift im Bereich von 37 und 43mm liegen. Einige Bälle sind lackiert, andere nicht. Einige Bälle haben eine glatte Lackierung, andere eine Rauhe. Es ist eine richtige Faszination, diese vielfältigen Balleigenschaften kennenzulernen. Beim Gross-Golf benötigt man einen Ball, aber eine Vielzahl an Schlägern. Beim Minigolf ist es gerade umgekehrt. Mit einem Schläger verwendet man in einer Runde mehrere Turnierbälle. Wozu aber tragen die Minigolfer ein Köfferchen mit mehreren Dutzend Bällen mit sich herum, wo es doch nur 18 Bahnen hat? Dies ist eine gute Frage und lässt sich ganz einfach erklären. Wie die Eigenschaftsvielfalt der Bälle vermuten lässt, steckt mehr dahinter.

Jede Minigolfbahn ist in ihrer Art einzigartig. Das heisst, dass zwischen dem Abschlag und dem Zielloch auf den ersten Blick eine Distanz dazwischen liegt, und allenfalls ein bauliches Hindernis. Wenn man sich dann überlegt, «wie bringe ich den Ball ins Loch?», wird klar, dass es oft mehrere Varianten gibt, dies zu bewerkstelligen. Viele Bahnen bieten alleine durch das Bandenspiel mehrere Möglichkeiten. Das Verhalten der Bälle zeigt hier grosse Unterschiede. Während elastischere Bälle besser von der Bande abprallen, bleiben härtere mit geringer Sprunghöhe fast daran kleben. Spielt man über mehrere Banden sollte der Ball auch nicht zu langsam sein. Bei der Sprungschanze hingegen wählt man eher ein Ball mit langsamer Eigenschaft, weil das Hindernis mit einem zügigen Schlag überwunden werden muss. Ein schnellerer Ball würde aus der Piste springen.

Ein sehr grosser Einfluss auf die Eigenschaften eines Balles hat die Temperatur. Durch die Erwärmung des Materials ändert sich das Bandenverhalten des Balles, wie auch die Laufeigenschaft. Kann nicht auf ein Ersatzball ausgewichen werden, ist es oft notwendig, den Ball zu wärmen oder zu kühlen, bevor man ihn spielt.

Minigolfturniere finden an einem festgelegten Wochenende statt, auch wenn es regnet. Hier ist improvisieren gefragt, denn das Wasser auf der Piste bremst den Ball zusätzlich ab. Vor allem das Bandenspiel bei Nässe entwickelt sich zum Abenteuer, denn der Ball rutscht mehrheitlich ab. Gefragt sind hier Bälle mit einem Rauhlack. Diese sind im Gegensatz zu den Glattlackierten in solchen Situationen besser geeignet.

Ein qualitativ guter Turnierball kostet zwischen Fr. 20.– und Fr. 30.–. Die Ballkoffer sind in diversen Ausführungen und Grössen erhältlich.

Quelle: teilweise «Das grosse Bahnengolf Buch» von Mathias Kaiser (1981, Sport + Freizeit Verlag, ISBN 3-88759-027-9)